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Eishockay!

So sprach Reporter-Legende Manfred Vorderwühlbecke mit seiner riesigen Hornbrille die Sportart in den 1970er Jahren immer aus, wenn er in der ARD aus der ersten Bundesliga berichete, und allein diese Aussprache war Kult. Ich wohnte damals in Gummersbach, und war ein totaler Fußball-Narr. Aber Gummersbach war Handball-Stadt, und das gehörte quasi zur DNA dieser oberbergischen Stadt. Heiner Brand mit seinem riesigen rheinischen Walroß-Schnurbart stand am Gartentor und grüßte, wenn man auf dem Schulnachausweg vorbei kam, die Steppkes mit den großen Schulranzen über den Zaun. Handball war Kult, Gummersbach war Handball, und das war auch gut so.

Und Landshut ist Eishockey-Stadt – ja sicherlich! Tolle Fans, tolles Stadion, tolle Geschichte. Mir alles bewußt.

Was ich mit meinem Statement letzten Freitag im Plenum, vielleicht etwas zu schnodderig, und sicher auch ungeschickt, zum Ausdruck bringen wollte: wir müssen bei dem, was wir an Maßnahmen für den Klimaschutz und gegen die Energiekrise machen, raus aus der Komfortzone. Denn dafür ist es schon zu spät, viel zu spät. Wir müssen die Klimaerwärmung auf 1,5 oder 2 Grad begrenzen, sonst drohen Klimaschäden ungeahnten Ausmaßes. Dafür darf es fast keine Tabus geben.

Vermutlich zu Recht kritisch angesprochen habe ich als Beispiele eine WM in Dubai, ein schwieriger Ort für eine Fußball-WM. Ebenso kritisch wie Schneekanonen in zunehmend schneefreien Berglagen.

Und früher, das kann man nicht leugnen, war halt Eishockey noch im Winter auf dem gefrorenen Weiher möglich, und heute kaum mehr. Aber deswegen das Eishockey den Nordfinnen überlassen? Das kann nicht wirklich mein Ernst sein, und war es natürlich auch nicht. Aber: auch beim Eishockey wo möglich Energie sparen, und darüber nachdenken, wo überall noch. Ziel der Botschaft erreicht.

Also, bitte nicht meiner Eishockey-Ignoranz zürnen, es ging nicht wirklich um Eishockey, sondern darum, klar zu machen: wir müssen nachhaltiger werden und uns mehr an der Natur und ihren klimagerechten Angeboten orientieren, in Zukunft, zumindest bei dem was wir neu anfangen.

Landshut will sich ja mit viel Fördergeldern auch für eine Kunsteisbahn aus Kunststoff bewerben. Vielleicht sollten wir da lieber das knappe Geld in die Vermehrung des städtischen Baumbestandes stecken. Es ist wichtig, solche in die Zukunft gerichteten Entscheidungen offen zu diskutieren.

Denn wenn die Klima-Kipppunkte kippen, kommt unsere Welt, wie wir sie kennen, ins wanken. In Gummersbach, in Landshut, überall. Sturzfluten, Erdrutsche, Dürrekatastrophen. Wo überall möglich unsere Gesellschaft klimaneutraler zu machen, muß daher das oberste Ziel sein. Und dennoch werden wir unser Eisstadion weiter betreiben und auch die Weihnachtsbeleuchtung in der Altstad in der Adventszeit einschalten. Aber vielleicht auch etwas gegen die grassienede Lichtverschmutzung im ganzen Stadtgebiet tun, das ist gut gegen Insektensterben, Energiepreisschock und auch für den Tag-Nach-Rhythmus von Mensch und Tier.